Xi’an

Xi’an ist die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Shaanxi. Die einst als Chang’an (Ewiger Friede) bekannte Stadt markiert den östlichen Endpunkt der Seidenstraße und war Sitz der Herrscher der Zhou-, Qin-, Han- und Tang-Dynastie. Zu den bedeutenden archäologischen Stätten in der Umgebung von Xi’an zählen die Terrakotta-Armee (Bingmayong) und die alte Stadtmauer. Die Stadt kann auf eine Geschichte von über 3.000 Jahren zurückblicken, sie zählt zu den vier alten Hauptstädten in China. 

Der erste Kaiser der Qin-Dynastie (221 bis 207 v. Chr.), Qin Shihuangdi, führte im Reich die Prinzipien des Legalismus ein und begründete somit viele Traditionen des alten China. Er starb im Jahr 210 v. Chr., ihm folgten zwei weitere Kaiser, deren Herrschaft jedoch jeweils nur von kurzer Dauer war. Im Jahr 207 v. Chr. rief der Rebellenführer Liu Bang die Han-Dynastie aus und nannte sich fortan Han Gaozu. Kaiser Qin Shihuangdi wurde mit allen Ehren in Xi’an begraben, die genaue Stelle seines Grabes war weithin bekannt – nur seine Grabbeigaben waren lange ein Geheimnis. 1974, als einige Bauern in der Nähe der Stadt einen Brunnen graben wollten, stießen sie auf eine harte Erdschicht und Tonscherben darunter. Archäologische Untersuchungen ergaben, dass sie aus der Qin-Zeit stammten. Der Hügel wurde weiter geöffnet und bald waren hunderte, lebensgroße Terrakottafiguren, die bewaffnete Krieger zeigten, freigelegt. Die Krieger sind alle einzigartig, keiner gleicht dem anderen. Bis heute ist nur etwa ein Viertel der Terrakotta-Armee ausgegraben worden, Archäologen gehen davon aus, dass die Anlage etwa so groß wie die Halbinsel Manhattan ist. 

Als Zhu Yuanzhang, der erste Kaiser der Ming-Dynastie, die Stadt Huizhou einnahm, warf ihm ein Eremit namens Zhu Sheng vor, dass er sich nicht genügend um die Verteidigung seiner Städte kümmere. Der Kaiser nahm sich diese Worte zu Herzen und begann in vielen seiner Städte Mauern zu bauen. In Xi’an verstärkte er die Stadtmauer, die ursprünglich während der Tang-Dynastie (618 bis 907 n. Chr.) gebaut worden war. Somit ist die Stadtmauer von Xi’an die älteste und vollständigste noch bestehende Stadtmauer Chinas. Sie ist zwölf Meter hoch, oben zwölf bis 14 Meter und am Fuß 15 bis 18 Meter breit. Um ihre gesamte Länge, 13,7 Kilometer, verläuft ein tiefer Burggraben. Heutzutage kann man auf der Mauer spazieren gehen oder sogar mit dem Fahrrad fahren. Außerdem gibt es in und um Xi’an viele weitere Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise den Glockenturm, den Trommelturm, und den Huashan, den „steilsten Berg Chinas“.

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