Tulou-Rundbauten, Nanjing und Gansu

Tulou-Rundbauten, Fujian

In der Provinz Fujian, im Südosten Chinas, befinden sich bis zu 20.000 Tulou-Rundbauten. Diese besonderen Häuser sind für ihre Bewohner schützende Burgen und für alle Feinde gefährliche Fallen. Diese speziellen Behausungen werden seit dem 13. Jahrhundert gebaut.

Ein typischer Tulou-Bau ist in drei konzentrische Kreise unterteilt. Er bietet Lebensraum für bis zu 800 Menschen. Hermetisch abgeschirmt nach außen und offen von innen, waren die Bewohner, viele von ihnen aus dem Volk der Hakka, früher gut gegen Angriffe abgesichert. Der äußerste Ring ist drei bis fünf Stockwerke hoch, im zweiten Ring sind Gästezimmer untergebracht.

Im großen Innenhof befindet sich ein kleiner Tempel, in dem Gebete, Hochzeiten, Begräbniszeremonien und weitere religiöse Handlungen, die den Segen der Ahnen erforderten, abgehalten wurden. Außerdem befinden sich in den meisten Rundhäusern mehrere handgegrabene Brunnen im Innenhof. Das Wasser, das daraus gewonnen wird, kann über Wasserrohre schnell zu den oberen Stockwerken gebracht werden. Weiterhin ist auch noch Platz für Getreidemühlen, Badehäuser und Küchen. Viele der Tulou-Häuser sind noch bewohnt, auch wenn jüngere Menschen mittlerweile lieber in den umliegenden Dörfern leben. 

Unser Tipp: Auch Reisende können einen Aufenthalt in den Tulou-Rundhäusern buchen.

Nanjing

Die Stadt Nanjing ist die „Südliche Hauptstadt“ und bietet somit das Gegenstück zu Beijing, der „Nördlichen Hauptstadt“. Die Hauptstadt des Reiches war Nanjing immer wieder. Sechs Dynastien verlegten zwischen dem zweiten und 14. Jahrhundert n. Chr. ihre Hauptstadt hierher.

Die wichtigste Periode für Nanjing war allerdings die Zeit des ersten Ming-Kaiser Zhu Yuanzhang. Sein Mausoleum, das auf dem Nanjinger Purpurberg steht, ist riesig und von wunderschönen Parkanlagen eingerahmt. Außerdem ließ Kaiser Zhu Yuanzhang die längste Stadtmauer der Welt bauen, die zum Großteil heute noch erhalten ist und zu Spaziergängen einlädt.  

Nanjing bietet, anders als viele andere chinesische Städte, sehr viel Natur im Stadtgebiet. Der Purpurberg ist ein riesiges Naherholungsgebiet, das mehr als 200 geschichtliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten beheimatet. Der Xuanwu-See, laut einer Legende durch einen Kaiser der Sun-Dynastie im zweiten Jahrhundert n. Chr. geschaffen, ist 444 Hektar groß und von einem kunstvoll gestalteten Park umrahmt.

Der Konfuziustempel, wo der große Philosoph seit hunderten von Jahren verehrt wird und wo lange Zeit die kaiserlichen Beamtenprüfungen stattfanden, hat sich mittlerweile zu einem pulsierenden Viertel entwickelt. Geschichte, Kunsthandwerk und Restaurantkultur verbinden sich hier perfekt. 

Nanjing war außerdem die Hauptstadt der Republik China, die im Januar 1912 Dr. Sun Yat-sen ausrief. Er war auch der erste Präsident der neuen Republik. Auf eigenen Wunsch wurde er auf dem Purpurberg begraben und mit einem imposanten Grabmal geehrt. Weiterhin besitzt Nanjing auch Zugang zu mehreren natürlichen, heißen Quellen. Am Tangshan, circa eine Stunde Fahrtzeit mit dem Auto von der Innenstadt entfernt, gibt es hunderte heiße Quellen und einige interessante Wellnessresorts.


Gansu

Die langgestreckte Provinz Gansu im Nordwesten Chinas birgt viele Schätze. Reisende entdecken ein sehr gut erhaltenes Teilstück der Großen Mauer mit einer riesigen Festung, faszinierende Wüstenpanoramen, die Mogao-Grotten und das kulturelle Erbe der Seidenstraße.

Der Jiayuguan-Pass ist die größte Torburg der Großen Mauer und somit der größte „Eingang“ nach China. Der Legende nach waren ein Architekt und ein Feldherr mit dem Bau der Jiayuguan-Festung betraut. Der Architekt präsentierte dem obersten Bauherrn eine Anzahl an Steinen, die er benötigen würde. Der Feldherr war entrüstet darüber, dass der Architekt keine Pufferanzahl an Steinen eingeplant hatte, also trug er ihm auf, einige Steine extra zu bestellen. Der Architekt überlegte und bestellte genau einen Stein mehr. Als die Festung fertig gebaut war, war nur dieser eine übrig. Er wurde der Legende nach zur Erinnerung an den Architekten über einem der Tore angebracht.

Die Dunhuang- und Mogao-Grotten (Dunhuang Ku) sind ein System mehrerer hundert Höhlentempel in einer Flussgemeinde an der Seidenstraße. Zwischen dem vierten und zwölften Jahrhundert haben buddhistische Mönche hier circa 1.000 Höhlen in die formbaren Sandsteinfelsen gegraben. Die 492 heute noch zugänglichen Grotten sind kunstvoll mit Buddhastatuen, Wandmalereien und Skulpturen verziert.


Die historische Seidenstraße begann in Chang’an (heute: Xi’an) und reichte bis ins heutige Istanbul. Der erste wichtige Stopp, den die Händler auf ihrer Reise machten, war Dunhuang im heutigen Gansu. Dort erhielten sie frische Kamele, die sie auf der Durchreise durch die Wüste Gobi begleiteten. Die Gobi, die sich in der benachbarten Provinz Xinjiang ausdehnt, ist eine der größten, und durch ihre Nähe zum Himalaya kältesten Wüsten der Welt. Eine der schönsten Oasen der Wüste Gobi, die sich um den Mondsichelsee gebildet hat, befindet sich allerdings nur wenige Kilometer von Dunhuang entfernt. Hier gibt es eine Pagode, die einen fantastischen Blick auf die umliegenden Dünen und den Mondsichelsee ermöglicht. Außerdem gibt es hier Kamelrennen und Allradtouren durch die Wüste.

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